Der Erbhof

Der Erbhof im SommerSeit September 2013 befindet sich der Erbhof in Bebelsheim (Saarland) in unserem Besitz und mit ihm haben wir uns unseren lang gehegten Traum erfüllt.

Leben und Wohnen mit unseren Tieren außerhalb der Hektik der Stadt.

Jeden Tag haben wir bisher genossen und fühlen uns in dieser wunderbaren Umgebung und Landschaft einfach zuhause. Bis zu dem Tag beim Notar konnten wir unser Glück kaum fassen, dass dieses wunderschöne und geschichtsträchtige Gebäude nun unser sein sollte. Wir haben seitdem fast das gesamte Wohnhaus saniert und gestaltet, immer in Absprache mit dem Amt für Denkmalschutz, aber fertig wird man wohl nie, doch genauso wollten und lieben wir es.

Der Erbhof mit Platz

Die Geschichte des Hofes kennen wir zum Teil aus Erzählungen, teils aus Fakten der Geschichte der Erbhöfe im Mandelbachtal. Es gibt vier Erbhöfe im Mandelbachtal, welche im Rahmen des Wiederauf- und Neubaus 1940 nach Beendigung des Frankreichfeldzuges und der damit einhergehenden verheerenden Zerstörung der Grenzregion entstanden.

1933 wurde in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur im Dritten Reich das Reichserbhofgesetz erlassen. Die Höfe sollten durch das Gesetz vor ‚Überschuldung und Zersplitterung‘ geschützt werden, zugleich war es aber auch Ausdruck der nationalsozialistischen Blut- und Boden- Ideologie mit ihrem menschenverachtenden Rassenwahn. Durch die Erklärung zum ‚Erbhof‘ unterlagen die Höfe nun auch nicht mehr der Erbteilung. Sie mussten eine bestimmte Größe haben, um so eine bäuerliche Familie sicher ernähren zu können. Nur Erbhofbetreiber durften sich Bauern nennen, alle übrigen wurden          als Landwirte bezeichnet.

Der ErbhofAufgrund ihrer besonderen Architektur sind die Erbhöfe auch heute noch leicht von anderen Bauernhäusern zu unterscheiden. Es handelt sich meist um Zweiseitenhöfe, die aus einem Wohn- und Wirtschaftsgebäude bestehen, welche mit steilen Satteldächern aus Biberschwanzziegeln gedeckt wurden. Das Dach des leicht zurückgesetzten Zwischenteils wurde soweit vorgezogen, dass ein überdachter Gang zwischen den beiden Hauptgebäuden entstand. Die Überdachung wird an der Frontseite von den für Erbhöfe charakteristischen Steinsäulen oder Holzpfeilern getragen.

Aus Erzählungen ‚wissen‘ wir, dass unser Hof zeitweise als Kriegslazarett diente. Bis heute sieht man etliche Einschusslöcher und Absplitterungen durch Granaten an der Backsteinfront, die auf die bewegte Vergangenheit des Gebäudes schließen lassen.